
Viele Artikel haben wir dieses Jahr nicht geschrieben und hochgeladen. Dieses Jahr hatte, wie „Die ZEIT“ neulich feststellte, auch für uns zu viele „Uffs“. Doch heute, zu Silvester, möchten wir mit dem dritten und letzten Teil unsere Klostertrilogie den Aufenthalt in Myanmar abschliessen.
Im Oktober 2019 waren wir dort und erinnern uns noch heute an die stoische Gelassenheit, Freundlichkeit und liebevoll-bescheidene Zuversicht der Menschen, denen wir in Myanmar begegnet sind. Mit Trauer und Entsetzen über den Militärputsch im Frühjahr dieses Jahres denken wir oft an sie. Das, was dort passiert, findet in unserer Wahrnehmung hier in Deutschland und der Schweiz kaum statt. Ich habe eine Ahnung davon, was es für die vielen (gerade die jungen) Menschen, die vom Nektar der Demokratie gekostet haben, bedeuten muss, dass sich jetzt das Rad der Geschichte wieder zurückdreht. Mögen die lokalen, progressiven Kräfte diese temporären Rückschritte nur zu einer Episode in der Entwicklung dieses wundervollen Landes und seiner fantastischen Menschen werden lassen. Die deutsche Aussenpolitik hat hier ihre Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft.
Für Jana und mich war 2021 ein Jahr des Aufbauens und der Investitionen in unsere gemeinsame Zukunft. Das bedeutet auch, Vorleistung zu erbringen, viel zu geben, nicht immer auf die Uhr zu schauen, mental, physisch und finanziell an die Reserven zu gehen – kurzum: es war nicht immer einfach. Als Branchen- und Berufswechslerin verantwortet Jana in einer kleinen Lebensmittel-Manufaktur für ausgesuchte Spezialitäten den Einkauf der Zutaten aus aller Welt. Von der Marktforschung zur Praline. Aus dem Konzern in einen Kleinbetrieb. Sie hat sich getreu unserem Blog-Motto: Stop-Look-Choose nach der Reise umgeschaut, sich für diesen neuen, spannenden Weg entschieden und ist sehr zufrieden mit der jetzigen Situation.
Ich bin dankbar, ein Hamburger Investmenthaus als Portfoliomanager im Bereich von Infrastruktur- und Eisenbahnprojekten zu unterstützen. Einen Branchen- und Berufswechsel wie Jana strebe ich noch an. Mein Weg zum Coach und Berater hat nach unserer Reise begonnen. Letztes und dieses Jahr habe ich viel Zeit und Geld in Neues investiert. Wie kann ich meine Werte auch im Beruf verwirklichen? Nach einigen Aus- und Weiterbildungen wird der Schwerpunkt im kommenden Jahr in der Anwendung liegen. Ich bin sehr zufrieden, wenn ich anderen Menschen und Unternehmen mit meiner Arbeit Erkenntnisfortschritt und Erfolgserlebnisse verschaffe. Das bereitet mir grosse Freude und ist das Fundament für alles, was (er)folgt.
Wir geben es zu: das Jahr 2021 haben wir als sehr intensiv, manchmal überraschend, teilweise wunderschön und immer wieder auch als anstrengend empfunden. Wie uns, ist es vielleicht auch anderen ergangen. Die coronabedingten Umstände gelten für uns alle. Wir sind froh, wenn 2022 weniger Einschränkungen und Kleingeistigkeit, dafür mehr Mitgefühl, Verantwortung und gesunder Menschenverstand mit sich bringt – also weniger Uffs, sondern mehr Aahhs.
Wenn ihr Lust auf Berichte von unserer Reise im Jahr 2019 habt, dann laden wir euch herzlich ein, hier in unserem Blog zu stöbern, die Artikel zu lesen und zu kommentieren.
»Man entdeckt keine neuen Erdteile, ohne den Mut zu haben, alte Küsten aus den Augen zu verlieren.«
ANDRÉ GIDE
Unsere persönlichsten Blogs:
Vom Mut, etwas Neues zu wagen & dem Wert der Offenheit